Historie unserer Familiendynastie

 

de Parada Parade Deparade

Ursprung der deutschen Deparade

 

Die bisher älteste urkundliche Erwähnung findet sich im Taufbuch der Marktkirche (Marienkirche) zu Halle/S. /1/: Am 4.8.1644 wird der Sohn des Leutnants Georg Moussian auf den Namen „Baptist“ getauft. Taufpate ist „Johann Baptist de Parade, ein Leutnant aus Württemberg“. Die zeitliche Nähe und der Hinweis auf Württemberg legt eine Teilnahme von Johann Baptist an der Schlacht von Tuttlingen (24.11.1643) nahe, in der die kaiserlichen Truppen unter Franz von Mercy, Melchior Graf von Hatzfeldt, Johann von Werth und Herzog Karl IV. von Lothringen die französische Armee überraschend in ihrem Winterquartier überfielen. Die französische Reiterei flüchtete, die verbliebenen Truppen (rd. 7.000 Mann) unter Josias Rantzau und sieben seiner Generäle mussten sich ergeben. Johann Baptist könnte allerdings auch ein Überlebender der 2. Schlacht von Breitenfeld (2.11.1642) sein, in der das kaiserliche Heer unter Erzherzog Leopold Wilhelm und Octavio Piccolomini eine vernichtende Niederlage durch die Schweden unter Torstensson erfuhr. Wenn Johann Baptist zum Zeitpunkt dieser Schlachten zwischen 22 und 27 J. alt gewesen sein mag, wäre er etwa zwischen 1615 und 1620 geboren worden.

 

Die zweite, für die Familiengeschichte wichtigere Eintragung findet sich im Traubuch der Marienkirche zu Halle a.d. Saale /2/. Hier heiratete Johann Baptista de Parade („te Parate“) am 14. Januar 1645 Dorothea Sachse aus Oppin. Geburtsort und -datum der Brautleute sind nicht bekannt. Fest stehen aber der militärische Dienstgrad „Leutnant“ und die Herkunft Johann Baptistas aus dem damals (1503-1713 und 1735-1860) spanischen Neapel, wie später auch in anderen Quellen immer wieder erwähnt. Vater von Johann Baptista ist Francisco Antonio de Parade, der etwa um 1585/90 geboren sein dürfte. Dies korrespondiert recht gut mit dem Geburtsjahr 1582 des Brautvaters, Pastor Stephan Sachse (der 1653 im Alter von 71 Jahren starb –

s. Dreyhaupt /3/).

 

Die 3. Erwähnung Johann Baptistas findet sich bei Olearius /4/ unter dem 17.11.1645 als „Johann Baptista Barado, ein Neapolitaner“, der kurz vor Geburt des ersten Sohnes „auf Fürstl. Befehl“ „zur reinen Religion bekehret“ wird.

 

Die 4. Erwähnung findet sich im Taufbuch der Marienkirche vom

20. Januar 1646 /5/ (Taufe des Sohnes Johannes (Hannes). Interessant sind hierbei die Taufpaten, nämlich Maria Elisabeth (* 5.3.1625, oo 1647, + 1669), Tochter des angesehenen Dr. Mathias Untzer (Dr. phil. und med.), * 24.2.1581, Stud. Bologna (?) und Padua, + 7.8.1624), und Dr. Benedictus Oheim (Stadtphysicus um 1626, + 19.2.1648) (s. Dreyhaupt /6/), der an der Universität Helmstedt studierte/promovierte. Dies lässt auf das gesellschaftliche Umfeld der Familie Sachse schließen. Stephan Sachse stammte aus Germersleben (Staßfurt) und hatte Theologie in Leipzig/ Wittenberg studiert /7/.

Er war verheiratet mit Margarethe Pfeil. Wie es scheint, war Stephan Sachse wohl etwa gleichaltrig wie Mathias Untzer und evtl. auch wie Benedictus Oheim, alles drei „Studierte“. Ob Elisabeth Untzer (20 J.) mit der Braut in etwa gleichaltrig war, ist eher unwahrscheinlich, denn Stephan Sachse war da immerhin schon 63 J. alt! Im Jahre 1648 schlossen Stephan Sachse und Johann Baptista einen Grundstückskaufvertrag /8/ - darauf wird später noch eingegangen. Dieser Grundbesitz findet sich in späteren Katastern auf die Söhne Johann Baptistas aufgeteilt / 9, 10, 11/. Von den insgesamt vier Söhnen: Johannes, Christoph, Christian und Melchior liegen keine direkten Geburtsdaten vor (die Kirche zu Oppin brannte 1653 (1655?) durch „Verwahrlosung“ ab – der Schulmeister hatte vergessen, nach dem Kommunionsunterricht die Altarlichter zu löschen). Für die drei ersteren lassen sich die Geburtsdaten jedoch aus dem Sterberegister zu Oppin /12/ recht genau errechnen. In Bezug auf Melchior sind keine weiteren Angaben bekannt. In der Folge werden in der nachfolgenden Generation insgesamt 24 Enkelkinder Johann Baptistas und Dorotheas geboren. Johann Baptista ist Ende 1653 gestorben (im Sept. 1653 erscheint er noch als Kläger in einer Grundstücksache /13/, während im Dez. 1653 Dorothea bereits als Witwe erwähnt wird /14/, die 1656 ihren Nachbarn … Eschke heiratet, mit dem sie … einen Vertrag über die Ausbildung der Söhne schließt /15/).

 

 

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